Berühmte Frauen der 1920er, Mode, Sport und Emanzipation.


Die zwanziger Jahre standen für Emanzipation und Freiheit. Viele Millionen Männer hatten ihr Leben auf dem Schlachtfeld gelassen. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs brachen die neuen Zeiten an. Notgedrungen passten die Frauen sich den Gegebenheiten an und entdeckten in der Berufswelt genauso wie im privaten Umfeld die Vorzüge der gewonnenen Autonomie. Die emanzipierten Frauen besetzten Männerberufe, entdeckten den Sport und verliehen dem Nachtleben einen neuen Charakter, das Jazz Age der 20er Jahre setzte ein.

Die Faszination der 20er Jahre ist ungebrochen. Das zeigt auch der große Erfolg der deutschen Fernsehserie Babylon Berlin, die 2017 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Die Serie spielt zur Zeit der Weimarer Republik in Berlin. So wild wie in den zwanziger Jahren wurde noch nie gefeiert. In Amerika brachen die Roaring Twenties an. Bei uns waren es die goldenen zwanziger.

Die Musikrichtung des Charlestons wurde populär. In kurzen Kleidern, mit Zigaretten zwischen den Fingern hatten die Frauen plötzlich ihre eigene Vorstellung von Sex, Moral und Anstand. Die Frauen amüsierten sich in der Stadt. Die Flapper Girls waren geboren. Der Begriff "Flapper" bedeutet so viel wie das Flügel flattern eines noch nicht flügge gewordener Vogel. Ein perfektes Beispiel für ein Flappet-Girl ist zum Beispiel Ellin Mackay.

Die Frauen der 20er Jahre kleideten sich stets nach der neuesten Mode. Sie trugen Glockenhüte und gerade geschnittene Charleston Kleider. Bubikopf-Frisuren waren der neueste Trend. Mit schwarz umrandeten Augen, tiefrot geschminkten Lippen, im Herrenanzug oder Charleston-Kleid besuchten sie Theater, Cafés und Bars in Berlin, Paris und anderen Großstädten.

Der Begriff die wilden zwanziger bezeichneten einen neuen Lebensstil der hauptsächlich in Großstädten anzutreffen war. In New York, Berlin, Paris oder London wurde so viel Alkohol trinken getrunken wie nie zuvor. In Berlin wurde auf dem Kurfürstendamm in Cafés und Theater ausgelassen gefeiert. Am Abend verwandelte sich die Stadt in eine rauschende Party. In verschiedenen Clubs hatte Marlene Dietrich ihre legendären Auftritte. Es wurde bis zu den Morgenstunden durch getanzt. In den Tanzpalästen trugen die Damen der 20er glitzernde Kleider, rauchten Zigaretten oder Zigarren und tranken Champagner. Die Welt der Filme erlebte ihren Durchbruch. Zahlreiche Diven traten vor die Kamera, und wurden zu Weltstars. Eine von ihnen war die legendäre Schauspielerin und Sängerin Marlene Dietrich.

An der New Yorker Börse brachen die Aktienmärkte zusammen. Die Zeit der rauschenden und wilden Partys waren vorüber, die goldenen zwanziger war Geschichte.

Suzanne Lenglen- eine Tennislegende und Göttin zu gleich

24. Mai 1899 in Compiegne in Frankreich geboren, der erste weibliche Weltstar des Tennis. Die französische Tennisspielerin gewann 25 Grand-Slam-Titel.

Im Alter von jungen 15 Jahren gewann sie die erste Weltmeisterschaft auf dem Hartplatz in Paris. Lenglen war nicht nur ein Weltstar im weißen Sport, nein auch ihr Drumherum war Glamour schlechthin. Die Presse gab ihr den Namen die „Göttliche“. Ihre Tennisoutfits waren genauso spektakulär, wie ihre dynamische Spielweise auf dem Court, im knielangen Seidenrock, mit weißen Strümpfen und reichlich Make-up, um ihren Kopf ein knallrotes Tüllband war sie wahrhaftig eine Göttin. Über ihrem weißen Tennisoutfit trug sie gerne ihren weißen Pelzmantel.

Auf den Tennissport brachte sie ihr Vater, der dadurch ihre asthmatische Erkrankung heilen wollte. Hochtalentiert schaffte sie 1914 das Finale der französischen Meisterschaft. 1919 gewann die legendäre Tennisspielerin das erste Mal in Wimbledon. Zwischen 1919 und 1925 gewann Susanne Lincoln 15 Titel im Tennis-Sport, ebenso wie zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen. Sie wurde zu einem der ersten weiblichen Weltstars im Tennissport.

Nicht nur auf dem Tennisplatz war sie eine gerne gesehene Attraktion. In ihren Spielpausen trank die Frau, mit Herrenfrisur, oftmals Cognac, um ihr Ziel des Gewinnendes zu erreichen. Immer häufiger wurde sie abseits des Tennisplatzes mit berühmtem Modeschöpfer gesehen.

Mitte der 1920er entwickelte sich Lenglen zu einer Person von internationalem Interesse. Die Zeitschrift Vogue brachte ganze Fotostrecke von ihr in den neuesten Kreationen der zwanziger Jahre raus. Sie war einer der ersten weiblichen Superstars des Sports. Das Markenzeichen der „Göttlichen“, war ihre Bubikopffrisur in Kombination mit einem grellen farbigen Tüllband. Dieses wurde bald darauf zum Erfolgsartikel der Modehäuser. Egal, ob wegen ihrer Frisur oder ihrer Kleidung, Lenglen war das Vorbild für viele Frauen. Sie war unabhängig und selbstbewusst.

Eines ihrer letzten Spiele im Turnier-Sport bestritt Susanne im Februar 1926. Danach beendete sie ihre Kariere aus gesundheitlichen Gründen im Tennissport und verzeichnet bis dahin 182 Siegen. Anfang der Dreißigerjahre gründete sie mit ihrem Lebensgefährten Jean Tillier eine Tennisschule in Paris.

Im Juli 1938 stirbt sie mit nur 39 Jahren unverhofft an Blutkrebs.

 

 20er Jahre Pilotenhaube

Amelia Earhart-mit dem Flugzeug über den Atlantik

Die modebewusste, attraktive Amelie Ehrhardt, am 24. Juli 1897 in Kansas geboren, wusste schon früh, dass sie fliegen wollte. Ihre Leidenschaft für das Fliegen entdeckte sie während einer Flugshow, mit einem Rundflug. Für Ihre Leidenschaft zum Fliegen brach sie ihr Medizinstudium ab und nahm Flugunterricht.

Um die Pilotenausbildung zu finanzieren, trat sie viele verschiedene Jobs an. Einige Monate später kaufte sie sich mit gespartem Geld ihr erstes Flugzeug, das sie den Namen „The Canary" gab. Im Dezember 1921 erhielt Amelia die Lizenz der National Aeronautik Association. Einige Zeit später bekam sie dann die Zulassung der Fédération Aeronautique International. Schon 1922 stellte sie einen ihrer ersten Rekorde auf. Weitere Höchstleistung folgten.

Aus familiären Gründen musste sie aber dann bald ihre Flugkarriere beenden. Bis zu dem Tag, als der geschäftstüchtige Verleger George Palmer Putnam, bei ihr angeklopfte. Putnamers Vorhaben war es, eine Dokumentation über den ersten Atlantikflug mit einer Frau zu schreiben. Im Juni 1928 startete das Abenteuer mit dem Piloten Wilmer Stultz und einem Mechaniker. Das erschienene Buch erweckte das Interesse der Presse. Von nun an vermarktete Putnam seinen Schützling. Amelie war in mehreren Werbeaktionen zu sehen. Star-Fotografen lichteten sie für die Vogue ab.

Nun machte sie auch als Modestar Karriere. In Reithose, mit Reitstiefeln, Pilotenhaube und Fliegerbrille war sie der Medienstar schlechthin. Im Mai 1932, ein halbes Jahr nach ihrer Hochzeit, wurde endlich ihr Traum war, sie startete ihre Atlantiküberquerung als Piloten am Steuer. Nach knapp 15 Stunden landete sie sicher an der nordirischen Küste. Der Presserummel um Amelia herum war gigantisch. Für diesen Flug, als erster Mensch im Alleinflug, erhielt sie vom damaligen Präsidenten Hoover eine Goldmedaille.

Vor ihrem 40.ten Geburtstag wollte sie als erste Mensch den Äquator umrunden. Beim zweiten Versuch, den Äquator zu umrunden, ist sie während ihres Fluges verschollen. Trotz große Suchaktion, wurde weder das Flugzeug noch sie selbst gefunden. Es wurde vermutet, dass ihr der Treibstoff ausgegangen ist, und sie dann in den Pazifik gestürzt ist.

 

20er Jahre Automobil

Clärenore Stinnes- mit dem Automobil um die Welt

Am 21. Januar 1901 geboren, die Tochter, des einflussreichen Großindustriellen Hugo Stinnes, erhielt schon früh erste Einblicke in die Technik der Automobil-Motoren. Gerademal 11 Jahren saß sie schon das erste mal am Steuer und lernte ein Auto zu lenken. Mit jungen 18 Jahren machte Clärenore. Stinnes ihre Führerschein-Prüfung. Mit modischer Pagenkopffrisur, hatte die selbstbewusste, in Mülheim an der Ruhr geborene, Clärenore Stinnes nur ein Ziel vor Augen, sie wollte mit dem Auto die Welt umfahren. 

Unter dem Pseudonym „ Fräulein Lehmann" begann sie in Hosen gekleidet, mit weitem Hemd und Krawatte, ihre Rennfahrer-Kariere. Mit gerade mal 24 Jahre bestritt sie ihr erstes Rennen. Von 1925 bis 1927 fuhr sie mehrere Autorennen und trug zahlreiche Siege davon. Sie war damit die erfolgreichste Rennfahrerin Europas. Als erste Frau unter vielen Männern gelang ihr bei einer Rallye einer ihrer größten Triumphe. Im Mai 1927 brach sie zu ihrer Expedition um die Erde an. Einen Diplomatenpass besorgte ihr der deutsche Außenminister Gustav Stresemann. Das Team der Stinnes bestand aus zwei Techniker und einem Kameramann.

Die Erdumrundung dauerte circa zwei Jahre, die Tour de Force durch die Türkei, Sibirien, den Balkan, Süd- und Nordamerika und durch die Wüste von Gobi war über 47.000 km weit bis die Reise mit dem Automobil beendet war. Mit ihrem Partner, dem verheiratete Söderström, fuhr sie wahrhaftig durch dick und dünn. Eine Bewährungsprobe nach der anderen kamen auf sie zu. Befahrbare Straßen waren selten, Pannen und Reparaturen wurden immer häufiger. Ein Abenteuer, das am 14. Juni 1929 in Berlin erfolgreich endet wurde.

Im Dezember 1930 heiratet sie Söderström, Ihren Kameramann, nach dessen Scheidung, und zog nach Schweden. Die Power Frau bekam im Laufe der Jahre 3 Kinder und zog auch noch weitere Pflegekinder groß. „Fräulein Lehmann“ galt im Automobilsport als Frau, die Berge versetzten konnte. Sie starb im stolzen Alter von 89 Jahren.

Es gibt zahlreiche Filme und Dokumentationen, sowie Bücher, über diese willensstarke Frau der 1920er Jahre. Hier 3 Beispiele:

  • Im Auto durch zwei Welten
  • Eine Frau fährt um die Welt
  • PferdeStärken

Marlene Dietrich, die größte Leinwand-Legende aller Zeiten

Marlene Dietrich, am 27.12.1901 in Berlin geboren, war eine der größten Leinwand-Legenden aller Zeit. Marlene, ihr kompletter Name Maria Magdalena Dietrich, widmete sich Anfang der zwanziger Jahren der Musik. Sie machte eine Musikausbildung in Berlin und Weimar. Diese Ausbildung musste sie wegen Krankheit beenden.

Nach dem Besuch einer Schauspielschule spielte sie 1922 im Theater. Im Mai 1923 heiratet sie den Regieassistenten Rudolf Sieber. Im Jahre 1924 bekommt sie eine Tochter. Nach kleineren Filmrollen bekommt Marlene 1930 eine Hauptrolle in dem Film „Der blaue Engel“. Der Durchbruch in ihrer Karriere war getan, und sie wurde auf einen Schlag berühmt. Ein Jahr später ging die Dietrich mit dem Regisseur nach Hollywood. Dort drehte sie weitere erfolgreiche Filme.

In ihrem ersten Film in den USA tritt sie als Sängerin in Männerkleidung auf. Der Hosenanzug war geboren und wurde von vielen Frauen fortan getragen. Wenig später startete Marlene eine zweite Karriere als Sängerin. Sie war eine außergewöhnliche Stilikone. In den USA ändert Marlene komplett ihren Look. Sie nahm 30 Kilo an Gewicht ab. Sie trägt elegante Kleidung und Herrenanzüge. Auch privat ließ sie sich immer öfter in Herrenbekleidung mit Anzug und Krawatte fotografieren. Ihre weit geschnittenen Hosen sind noch heute als Marlene-Hosen bekannt.

Ihr extravaganter Look, auch zum Thema Make-up ist einzigartig. Schmal rasierte Augenbrauen, stark betonte Wangenknochen und verführerische Augen wurden zum Markenzeichen des Filmstars. Die schmalen Augenbrauen von Marlene Dietrich waren der neuste Trend. Für ihre Auftritte verfügte sie über zahlreiche Kleidungsstücke und Film-Kostüme. Kunstvoll geschneiderte Kostüme und Kleider ließ sie mit unzähligen Perlen, Pailletten und Federn schmücken. Für ihren spektakulären Bühnenmantel sollen angeblich 3000 Schwäne ihr Leben gelassen haben.

Im Berliner Film-Museum gehören etliche Filmkostüme, einige 100 Hüte und Hutschachtel, gewagte Kleider und unzählige Hosen mit weißen Blusen, zu ihrem Nachlass. Während des Zweiten Weltkrieges sang sie für US-Soldaten an der Front. Ihre rauchige Stimme und ihre spektakulären Outfits machen Sie Welt bekannt. Die Film-Diva hatte etliche Liebhaber. Man sagt ihr nach, sie hätte bis zu drei Liebhaber pro Tag. 1939 nahm sie die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Seit den 1950er Jahren trat sie vor allem als Sängerin auf. Ihre Karriere beendete Marlene Dietrich 1978.

Hier einige Ihrer besten Filme:

 

  • 1927 Sein größter Bluff
  • 1930 Der blaue Engel
  • 1930 Marokko
  • 1950 Die rote Lola 
  • 1957 Zeugin der Anklage

     

    Lieder der Sängerin:

     

    • Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt
    • Ich hab noch einen Koffer in Berlin
    • Sag mir, wo die Blumen sind
    • Lili Marlen

    Bis zu ihrem Tod 1992 lebte sie zurückgezogen in ihrer Pariser Wohnung. Die Schauspielerin starb wahrscheinlich an einer Überdosis Schlaftabletten, offiziell starb sie an Herzversagen.

     

    Coco Chanel eine Modeschöpferin mit Stil

    Coco Chanel, ihr richtiger Name Gabrielle Bonheur Chasnel, 19. August 1883 in Frankreich geboren, wuchs in einem Waisenhaus auf. Durch den frühen Tod ihrer Mutter hatten Coco Chanel und ihre 5 Geschwister eine traurige Kindheit. Das kleine Mädchen Gabrielle gerade mal 12 jähre alt, wuchs in einem Kloster eines Waisenhauses auf. Dort lernte sie das Nähen und wurde in den nächsten sieben Jahre zu einer Näherin ausgebildet. Coco arbeitete zuerst in einem Damen-Konfektionsgeschäft für Strickwaren. Um sich etwas dazuzuverdienen trat sie nachts als Sängerin und Tänzerin in Nachtclubs auf. Da stammt vermutlich auch ihr Spitzname Coco her.

    1904 lernte sie Etienne Balsam kennen, ein adeliger Offizier und Textilerbe, sie zog als seine Geliebte zu ihm auf sein Schloss. Hier entdeckte Coco auch ihre Leidenschaft fürs Reiten. Selbstverständlich trug sie beim Reiten ihre eigenen Entwürfe, bequeme Hosen und Pullis. Als sie 1910 ein kleines Hut-Geschäft, in der Pariser Rue Cambon 21, eröffnete, startete ihre Karriere als Modedesignerinnen. Anfangs mit Hüten erweiterte die erfolgreiche französische Jungunternehmerin ihr Angebot mit schlichte Kleidern und sportlich geschnittene Röcke aus Baumwolle oder Jersey. Ihre Mode ist revolutionär. Bequemlichkeit, Bewegungsfreiheit stehen im Vordergrund. Sie selbst trägt Hosen und das Haar kurz, skandalös für die damalige Zeit.

    Coco eröffnete 1914 das Modehaus Chanel in Paris. Innerhalb weniger Jahre war sie so erfolgreich, dass sie sich ein Atelier mit Wohnung kaufte. Ihre ersten entworfenen Kleidungsstücke waren bequeme, großzügig geschnittene Pullover, Röcke und Blusen. Hier entstand auch die Bluse im Matrosen Look.
    Der größte Erfolg erreichte die Modedesignerin aber mit einer ganz anderen Sache. Das erfolgreichste Produkt von ihr war ein Parfum, das sie 1923 unter dem Namen "Chanel No. 5" weltbekannt machte. Mittlerweile gibt es über 150 Parfums der Marke Chanel.

     

    20er Jahre Perlenkette

    1924 stellte die Designerin Entwürfe ihrer Schmuckkollektion vor, unter anderem ihren weltberühmten Perlenschmuck. Die typische mehrreihige Perlenkette war in den goldenen zwanziger Jahre ein echter Trendsetter. Perlenketten sind auch heute noch bei jedem 20er Jahre Outfit unverzichtbar. Cocos Hauptinteresse galt aber trotzdem weiter der Bekleidung. Sie entwarf schlichte Abendkleider, Knie lang und ohne Kragen, in der Farbe Schwarz. So entstand das legendäre„ kleine Schwarze“, welches auch heute noch zeitlos und bei Damen sehr beliebt ist.

    Schaut man in die Kleiderschränke der Damenwelt, findet man sicher mindestens ein kleines Schwarzes. 1927 eröffnete Coco ein Modesalon in London. Dort war sie nun auch privat hingezogen. In ihrem Modesalon in der Londoner Residenz des Herzogs, mit dem sie seit 24 liiert ist, empfing sie indessen die High Society. Seit 1931 designte sie jetzt auch Kostüme für Filme in Hollywood. Dieses half ihr, die Wirtschaftskrise zu überstehen.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg zog sie in die Schweiz und kehrte erst in den 50er Jahren wieder zurück nach Frankreich. Coco Chanel war ein wahrer Workaholic. Sie produzierte für die Damenwelt Haute Couture und Prêt-à-porter. Neben Bekleidung kamen auch Handtaschen, Schmuck, Brillen, Uhren und andere Accessoires hinzu. Mit stolzen 71 Jahren präsentierte sie noch eine ihrer erfolgreichen Kollektionen. Dort, auch zu sehen, das weltberühmten zweiteiligen, aus Tweed hergestellten, Chanel-Kostüm.

    Am 10. Januar 1971 verstarb die Mode-Designerin mit 87 Jahren. Nach ihrem Tod, verlor die Marke Chanel an Popularität, erst Karl Lagerfeld machte die Marke 1983 wieder bekannt.

     

    Flapper-Girl

     

    Zelda Fitzgerald, das Multitalent, Schauspielerin, Tänzerin und Schriftstellerin

    Geboren wird Zelda Fitzgerald am 24. Juli 1900, sie ist eines von sechs Kindern, in Alabama. Im Teenageralter fängt sie an zu rauchen und zu trinken. Gelangweilt schlägt sie oftmals über die Stränge. Als leidenschaftliche Balletttänzerin entwickelte sich die junge Frau zu einem typischen Flapper-Girl, (Flattermädchen). Mit kurzen Haaren, den Bubikopf, roten Lippen und viel Rouge flirtete sie was das Zeug hält. Sie versteht es, als begabte Tänzerin sich immer wieder in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Auf zahlreichen endlosen Ballnächten ist sie das begehrteste Mädchen der Stadt. Als sie den vier Jahre älteren F. Scott Fitzgerald kennenlernt, änderte sich ihre Einstellung kaum.

    Die geborene Sayre, wird durch ihre Ehe mit dem populären amerikanischen Schriftsteller F. Scott Fitzgerald, richtig bekannt. Nachdem sie den Schriftsteller erst reichlich zappeln lässt, heiratet sie ihn dann am 3. April 1920. Weder ihre Eltern noch die Eltern von F. Scott nehmen an der Hochzeit teil. Nach der Hochzeit mit dem Flapper-Girl gelingt Scott Fitzgerald mit einem seiner Romane „Diesseits vom Paradies“ endlich der Durchbruch.

    Die Zeitungen reißen sich um ihn und bezahlen hohe Gagen für eine seiner Kurzgeschichten. Das junge Paar wird buchstäblich über Nacht reich und berühmt. Das berühmte Paar gibt das verdiente Geld genauso schnell wieder mit vollen Händen aus, wie sie es verdient hatten. Champagner fließt in Strömen, keine Party ist vor ihnen sicher. Die leidenschaftlichen Partygänger gelten als das Traumpaar schlecht hin. Sie genießen die wilden Zwanziger in vollen Zügen. In den Medien werden die beiden als das Glamour Paar der Roaring Twenties genannt.

    1921 nach der Geburt ihrer Tochter kriselt ihre Beziehung. Zelda entwickelte alsbald, selbst schriftstellerische Ambitionen, was ihren Mann nicht gut gefällt. Eine erneute Schwangerschaft endet mit einer Abtreibung im März 1922. Durch ihren ausschweifenden Lebensstil, mit viel Alkoholkonsum und Drogen geht dem Paar so langsam das Geld aus.

    Die reichlich verschuldeten Fitzgeralds beginnen 1924 einen Neuanfang in Frankreich, dort ist das Leben viel günstiger. Scott Fitzgerald arbeitet an einem neuen Roman. Im April 1925 erscheint endlich der neue Roman, „Der große Gatsby“, und der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten. Das Paar sind wieder angesehene Gäste, und so feiert man wieder bis tief in die Nacht. Zelda trifft sich mit erfolgreichen Frauen, die auch ihrer Karriere als Tänzerin, wieder aufleben lassen.Somit fing sie wieder an zu tanzen.

    Das intensive Tanztraining und die Tanzstunden sind jedoch sehr teuer und müssen finanziert werden. So schreibt auch Zelda wieder Kurzgeschichten, die sie jedoch unter einem andern Namen veröffentlicht. Ihr Ziel ist es eine berühmte Schriftstellerin, Schauspielerin und Tänzerin zu werden.

    Nach einem ausschweifenden Leben erleidet sie 1930 ihren ersten Nervenzusammenbruch. Zelda erleidet eine Depression nach der anderen. Sie erhält die Diagnose Schizophrenie.

    1931 ziehen die Filzgeralds wieder nach Amerika, dort schreibt Zelda im Jahr 1932 ihren autobiografischen Roman „Save Me The Waltz“, der sich jedoch als großer Flop entpuppt. Zelda ist am Boden zerstört, sie verbringt die meiste Zeit in psychiatrischen Kliniken.

    Nach mehreren gescheiterten Selbstmordversuchen, kommt Zelda Fitzgerald in der Nacht zum 11. März 1948 bei einem Brand im Highland Mental Hospital, wo sie behandelt wird, ums Leben.

    Lee Miller und ihre Karriere als Kriegs-Fotografien

    Eigentlich begann Lee Millers, am 23. April 1907 geboren, ihre Karriere als Topmodel. Schon als Kind stand Lee Miller vor der Kamera. Mit gerade mal 19 Jahren erschien sie das erste Mal auf der Titelseite der amerikanischen Vogue. Als Party Girl verdiente das fotogene Mädchen aus Manhattan zwei Jahre vor der Kamera ihr Geld. Als besonders lukrativ erwies sich die Darstellungen von Mode. Frauen mit Bubi Kopf und Glockenhut, mit Zigaretten spitze im kleinen schwarzen, beim Autofahren oder Tennisspielen, so ließ sich Geld verdienen. Durch ihre Arbeit als Modell entdeckte sie auch ihr Interesse am Fotografieren.

    Als sie in Paris den amerikanischen Fotografen Man Ray kennenlernte, der sie am liebsten sofort heiraten wollte, begann eine turbulente Zeit. Von nun an arbeiteten die beiden fast drei Jahre zusammen, und dort lernte die bis dahin Hobbyfotografin die Kunst der echten Fotografie. Sie ließ sich von dem Modefotografen Man Ray ausbilden und sie hatten zusammen eine leidenschaftliche Affäre. Zusammen perfektionierten sie ihre Technik fortan.

    Miller lernte in dieser Zeit bedeutende Künstler kennen, wie zum Beispiel auch Pablo Picasso. In Paris eröffnete sie dann ziemlich bald, genauer gesagt 1930 ihr eigenes Fotostudio. Mit tollen Perspektiven des Alltags bietet sie ihre fotografischen Arbeiten an. Nach der Trennung 1932 von Man Ray und kehrte Lee Miller nach New York zurück. Ihr zweites Fotostudio wurde eröffnet.

    Nachdem sie wieder nach New York gezogen ist, lernte sie den Ägypter Aziz Eloui Bey kennen und lieben. Sie heirateten und zogen nach Kairo. Dort entdeckte sie auch die Leidenschaft Landschaften zu fotografieren. 1939 verließ sie ihren Ehemann, nachdem sie schon im Jahre 1937 nach Paris zurückgekehrt war. Ein Umzug nach London, mit ihrer neuen Bekanntschaft, Roland Penrose, folgte. Nach ihrem Umzug nach London arbeitete Miller als Kriegsfotografin. Sie fotografierte, dokumentierte die Ausmaße des Kriegs im Alltag und schrieb sogar Reportagen über die Folgen des Krieges in England, Frankreich, Deutschland und Belgien, und schrieb somit Geschicht.

    Nach dem Krieg kehrte sie nach England zurück, sie beendet ihre Karriere als Fotografin, sie leidet unter schweren Depressionen. 1947 wird ihr Sohn Antony Penrose geboren. Nach jahrelangen Alkoholkonsum stirbt Lee Miller mit 70 Jahren am 21. Juli 1977 in Sussex an Krebs.

    Auch heute noch sind ihre Fotografien einzigartig und sehr beeindruckend. Im November 2020 gab es eine Ausstellung in Deutschland mit mehr als 100 ihrer Arbeiten in der Kunsthalle Erfurt. Weitere Ausstellungen werden sicher folgen.